Fit dank Wassertreten nach Kneipp - Holen Sie sich das Kneippbecken für zu Hause
Vor mehr als 130 Jahren hat der Pfarrer Sebastian Kneipp eine Wassertherapie zur Stärkung des Immunsystems erfunden. Die bekannteste Therapiemaßnahme ist das Wassertreten. Auch das Barfußlaufen gehört zu dem, was heute als das Kneippen bekannt ist. Das Kneippen hat viele positive Wirkungen. Es stabilisiert den Kreislauf, aktiviert den Stoffwechsel und regt das Immunsystem an. Welche Vorteile das Kneippen sonst noch hat und was Sie beim Kneippen zu Hause beachten sollten, erklären wir Ihnen im folgenden Artikel.
Was steckt hinter der Kneipp-Medizin oder Kneipp-Therapie?
Das Kneippen beinhaltet in der Regel drei Bestandteile. Der wichtigste Baustein dabei ist das Wassertreten. Dabei geht man barfuß langsam durch kaltes Wasser. Beim Gehen wird dabei immer ein Bein komplett aus dem Wasser gehoben, während das andere Bein noch im Wasser ist. So ähnelt es dem Gang eines Storchs. Das Wassertreten soll die Durchblutung in den Beinen fördern. Selbst die kleinsten Gefäße in den Beinen sollen angeregt werden. Auf diese Weise kann man Krampfadern vorbeugen. Auch Migräne und Kreislaufprobleme können durch das Kneippen gelindert werden. Darüber hinaus fördert das Kneippen einen erholsamen Schlaf.
Ein weiterer Bestandteil der Kur ist der Kneipp-Guss. Dabei gießt man kaltes Wasser über die Knie. Nach dem Duschen oder Baden kann der Knieguss vorbeugend gegen geschwollene Beine wirken. Neben dem Knieguss gibt es den Armguss. Dieser kann an heißen Sommertagen für Abkühlung sorgen und bei Durchblutungsstörungen sowie bei Herz- und Lungenbeschwerden helfen.
Der dritte Bestandteil ist ein Gesichtsguss. Mit besonders kaltem Wasser hilft dieser bei Kopfschmerzen.
Der Kneipp-Effekt und die Wissenschaft
In wissenschaftlichen Studien wurde die Wirksamkeit des Kneippens belegt. Die kalten Güsse sind ein intensiver Reiz für den Körper und stärken somit die Abwehrkräfte. Zur Abhärtung kann man die Güsse regelmäßig an einzelnen Körperstellen durchführen.
Mediziner der Essener Abteilung für Naturheilkunde wendeten bei Probanden die Güsse an und untersuchten deren Immunglobulin vom Typ A (IgA-Status). Diese Abwehrkräfte kommen im Speichel und in der Schleimhaut von Rachen, Nase und Mund vor. Hier sollen sie alle fremden Eindringlinge abwehren. Dabei handelt es sich um Erreger von Schnupfen, Husten und grippalen Infekten. Abwehrkörper heften sich an die Viren und verhindern das Andocken an die Schleimhäute. Dies kann allerdings nur problemlos erfolgen, wenn genügend Abwehrkräfte existieren. Die Probanden sollten sich regelmäßigen Güssen unterziehen. Nach einer Woche wurde der IgA-Status der Probanden gemessen. Der Wert lag bei 25 % mehr Immunglobulin als zuvor.
Was passiert beim Kneippen?
Für die Abwehr und zur Bekämpfung der meisten Eindringlinge sind keine Medikamente vorhanden. Aus diesem Grund ist eine eigene Abwehr des Körpers notwendig. Bei Kneipp-Güssen ist laut Experten die durchblutungsfördernde Wirkung besonders bedeutend. Blutgefäße ziehen sich durch das kalte Wasser zusammen und erweitern sich dann wieder stark. Das sorgt dafür, dass mehr Blut hindurchströmt. Je besser Nase, Rachen und die Mundschleimhaut durchblutet sind, umso mehr IgA- und Fresszellen werden dort gebildet. Die Güsse mit kaltem Wasser müssen dafür allerdings regelmäßig angewendet werden. Empfohlen werden drei Güsse pro Woche.
Wassertreten gegen Infektionen
Neben den Güssen kann man weitere Kneipp-Anwendungen selbst durchführen. Ein Beispiel dafür ist die Kneipp’sche Wassertretanlage. Die kalten Reize an den Füßen und Beinen unterstützen die Abwehrkräfte. Hierfür taucht man zuerst den rechten Fuß ins Wasser. Dabei beginnt man mit der Fußspitze. Nach jedem Schritt zieht man den Fuß wieder aus dem Wasser. Dies führt zu einer Wechselwirkung von warm und kalt.
Durch diesen thermischen Reiz ziehen sich die Blutgefäße zusammen. Das hat eine schmerzlindernde Wirkung. Dabei wird auch die Durchblutung gesteigert sowie auch der Abtransport von Schmerzbotenstoffen aus dem Gewebe.
Wendet man diesen Prozess regelmäßig an, kann auch ein dauerhaft niedriger Blutdruck erhöht werden. Nach dem Kälteschock wird durch die Muskeln wieder Wärme produziert. Die Gefäße stellen sich wieder weit, das Blut schießt in die Adern und das Immunsystem wird trainiert.
Bei der Anwendung sollte die Dauer von 3 bis maximal 5 Minuten nicht überschritten werden, sonst könnte der Körper auskühlen.
Fünf Säulen der Kneipp’schen Lehre
Bei seiner Lehre hat sich der Pfarrer Kneipp nicht nur auf kaltes Wasser beschränkt. Er war auch ein großer Befürworter des Barfußlaufens und auch der körperlichen Bewegung allgemein. Seine Lehren stützen sich auf fünf Säulen.
- Wasser
- Bewegung
- Ernährung (Vollwert-Mischkost mit viel Gemüse, etwas Obst und wenig Fleisch)
- Heilpflanzen (z.B. Fenchel bei Magen-Darm-Beschwerden, Lindenblüten bei Bronchitis, Teufelskralle bei Gelenkbeschwerden)
- Lebensordnung (Achtsamkeit: regelmäßig essen, ausreichend schlafen, soziale Kontakte pflegen, Stress vermeiden, auf die innere Uhr hören)
Körperliche Bewegung sollte so viel wie möglich barfuß erfolgen. Das sorgt dafür, dass Muskeln, Bänder und Sehnen besser trainiert werden. Außerdem hilft es dabei, die Fußreflexzonen zu massieren und die Körperhaltung zu verbessern. Das häufige Barfußlaufen kann dabei helfen, viele Probleme mit Gelenken und Knochen zu vermeiden, wie z. B. Platt-, Senk- und Spreizfüße, sowie Arthrosen in Knie- und Hüftgelenken.
Fünf Säulen der Kneipp’schen Lehre
Bei seiner Lehre hat sich der Pfarrer Kneipp nicht nur auf kaltes Wasser beschränkt. Er war auch ein großer Befürworter des Barfußlaufens und auch der körperlichen Bewegung allgemein. Seine Lehren stützen sich auf fünf Säulen.
- Wasser
- Bewegung
- Ernährung (Vollwert-Mischkost mit viel Gemüse, etwas Obst und wenig Fleisch)
- Heilpflanzen (z.B. Fenchel bei Magen-Darm-Beschwerden, Lindenblüten bei Bronchitis, Teufelskralle bei Gelenkbeschwerden)
- Lebensordnung (Achtsamkeit: regelmäßig essen, ausreichend schlafen, soziale Kontakte pflegen, Stress vermeiden, auf die innere Uhr hören)
Körperliche Bewegung sollte so viel wie möglich barfuß erfolgen. Das sorgt dafür, dass Muskeln, Bänder und Sehnen besser trainiert werden. Außerdem hilft es dabei, die Fußreflexzonen zu massieren und die Körperhaltung zu verbessern. Das häufige Barfußlaufen kann dabei helfen, viele Probleme mit Gelenken und Knochen zu vermeiden, wie z. B. Platt-, Senk- und Spreizfüße, sowie Arthrosen in Knie- und Hüftgelenken.
Besser schlafen mit Kneipp
In einer der neusten Studien der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) wurde herausgefunden, dass die Kneipp-Güsse auch gegen Schlafstörungen helfen. Die Güsse mit dem kalten Wasser verringern die Körpertemperatur. Das hilft beim Einschlafen. Die Schlafstörungen der Probanden wurden um bis zu 30 % verringert.
Wie kneippt man zu Hause?
Ganz einfach Zuhause Kneippen geht natürlich auch. Dabei sollte man allerdings auf einige Dinge achten.
Eine Anleitung zum Wassertreten:
Es sollte darauf geachtet werden, dass das Wasser so tief ist, dass zumindest auch ein Teil des Unterschenkels mit Wasser bedeckt ist. Ideal geht das Kneippen in der Badewanne. Aber auch in der Nähe eines Bachs oder eines Sees ist das Kneippen möglich. Zumindest, wenn das Wasser kalt genug ist. Dabei sollte man ähnlich einem Storch langsam auf der Stelle treten. Ein Bein sollte immer für ein paar Sekunden komplett aus dem Wasser genommen werden und dann sollte man wieder wechseln. Der Fuß, der an der frischen Luft ist, sollte immer leicht nach unten zeigen.
Nach dem Duschen kann ein Kneippguss im eigenen Badezimmer erfolgen. Dabei wird dieser mit einem sanften Strahl und kaltem Wasser durchgeführt. Den Duschkopf kann man abschrauben, sodass man tatsächlich nur einen Strahl hat. Dann beginnt man an den rechten Zehen. Es wird immer mit der rechten Seite begonnen, da diese dem Herzen abgewandt ist. Mit kreisenden Bewegungen beginnt man dann den Fußrücken zwei bis drei Mal langsam abzubrausen. Anschließend arbeitet man sich gegen den Uhrzeigersinn in kreisenden Bewegungen bis zum Knie hinauf und wechselt dann das Bein.
Fußbecken für das eigene Badezimmer
Kneippen kann man zuhause auch mithilfe eines Fußbeckens, das man ins eigene Bad integrieren kann. Man sollte dafür sorgen, daß das Fußbecken so eingebaut wird, daß man bequem sitzen und die Füße entspannt ins (kalte) Wasser tauchen kann. Analog zum Fußtreten (Storchengang) kann man die Füße im Wechsel in das Wasser stellen und wieder herausheben. Auch dieser Vorgang sorgt für eine bessere Durchblutung.
Für das Kneippen zuhause sollte man ebenfalls beachten:
Die richtige Wassertemperatur
Beim Kneippen gibt es neben den kalten Güssen auch warme. Diese kann man zu Hause sehr gut durchführen. Die Wassertemperatur sollte bei warmen Güssen eine Temperatur von 34 bis 38 Grad haben. Bei den kalten Güssen sollte eine Temperatur von 8 bis 12 Grad vorherrschen. Ein Thermometer kann dabei helfen, die richtige Temperatur zu ermitteln.
Beim Einbau zweier Fußbecken nebeneinander kann man ein Becken mit kaltem, das andere mit warmem Wasser befüllen und so zur Anregung des Kreislaufs und der Durchblutung ohne große Mühe zwischen warm und kalt wechseln.
Außentemperatur beachten
Bevor man einen kalten Guss vornimmt oder seine Füße in ein kaltes Fußbecken taucht, sollte man darauf achten, dass die Temperatur im Raum nicht zu hoch oder zu niedrig ist. Außerdem sollte keine Zugluft herrschen. Der Körper sollte vor der Anwendung nicht frieren und man sollte auch nicht übermäßig schwitzen. Nur so erzielt man die besten Ergebnisse. Nach einer Anwendung mit kaltem Wasser ist es wichtig, dass man den Körper wieder richtig erwärmt und danach nicht friert. Am besten erzielt man dies durch Bewegung.
Tageszeit beachten
Kalte Güsse sowie Anwendungen mit kaltem Wasser am Abend sollten vermieden werden. Durch das kalte Wasser wird der Kreislauf angeregt, was vom Schlafen abhalten kann. Kalte Güsse sollten auf den Morgen oder den Nachmittag verlegt werden. Warme Güsse sind für die Abendstunden besser geeignet. Diese können das Einschlafen fördern.
Arzt aufsuchen
Leidet man an Vorerkrankungen, sollte man vor dem Kneippen einen Arzt aufsuchen. Bei einigen Erkrankungen kann sich das Kneippen auch negativ auf die Gesundheit auswirken. Zu solchen Erkrankungen zählen unter anderem arterielle Verschlusskrankheiten und offene Wunden. Werden die Füße nach kalten Güssen nicht warm, sollte ebenfalls ein Arzt konsultiert werden.
Fazit
Die gesundheitlichen Vorzüge der Kneippkur sind wissenschaftlich belegt. Wenn Sie allerdings für eine solche nicht gleich in den nächsten Kurort fahren möchten und auch nicht in der Nähe eines Sees oder eines Flusses wohnen, können Sie auch Ihr Bad in eine Kneipp’sche Oase verwandeln. Dabei reicht eine Dusche oder eine Badewanne meistens aus. Das Fußbecken aber bietet die beste Möglichkeit zum Kneippen zuhause.